Vitamin D – bedeutsamer als bisher angenommen
Vitamin D, die natürliche Variante D3, ist streng genommen eine Art Hormon-Vorstufe, die bei allen nicht-pflanzlichen Lebewesen viele Stoffwechselfunktionen im Organismus steuern helfen. Von den übrigen Vitaminen unterscheidet sich das Vitamin D, weil der Körper es zumindest teilweise unter bestimmten Bedingungen selbst bilden kann. Dazu wird UVB-Strahlung über die Haut benötigt. Doch Vitamin D kann auch über die Nahrung zugeführt werden. Neueste Studien ergaben, dass die körpereigene Vitamin-D-Produktion durchaus verstärkt von außen unterstützt und ergänzt werden kann und auch muss.
Vitamin D – Bedarf und Wirkung
Kinder und junge, gesunde Erwachsene, die viel im Freien sind, produzieren über besondere Hautzellen bis zu 90% ihres Vitamin-D-Bedarfs. Mit zunehmendem Lebensalter oder bei entsprechender Lebensweise überwiegend in geschlossenen Räumen sinkt diese Eigenproduktion jedoch.
Gespeichert wird Vitamin D beispielsweise in der Leber, weiterverarbeitet in der Niere und bedarfsgerecht verteilt wird es über die Blutbahn. Dabei ist es an so wichtigen Vorgängen beteiligt wie der Steuerung des Calcium-Stoffwechsels für ein stabiles belastbares Skelett oder bei der Regulierung des Blutdrucks.
Vitamin D gelangt auch direkt aus produzierenden Zellen an die Orte des Geschehens und ist weiterhin beteiligt an:
- der Energieherstellung aus Glukose
- der Kontrolle der Muskelfunktionen
- der Nervenzellenbildung
- der Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen und starken Immunsystems
Als Vor-Hormon beeinflusst es die DNS, den genetischen Zell-Bauplan und wirkt hier auf die Rezeptoren unzählige Gene ein, um die gesunde Zellerneuerung zu gewährleisten. Lange wurde der Vitamin-D-Bedarf unterschätzt. Doch selbst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat 2012 ihre empfohlene Tagesration an Vitamin D spürbar höher angesetzt.
Ausgesprochener Vitamin-D-Mangel sollte bei vernünftiger Lebensweise kaum vorkommen. Doch wer selten ins Freie kommt oder wer in Mittel- oder Nordeuropa jenseits des 50. Breitengrades lebt, dem fehlen von Herbst bis Frühjahr die intensive Sonne, die die Bewohner der Mittelmeerländer genießen dürfen. Die Luftverschmutzung in Städten wirkt geradezu als UVB-Filter, die Angst vor Hautkrebs führt ebenfalls zu einer Verringerung der „Sonnenzeit“. Obendrein verlangsamt sich die körpereigene Vitamin-D-Produktion ab einem Alter von etwa 40 Jahren – die Depots im Körper sind weniger gut gefüllt.
Und selbst eine gesunde Ernährung kann bestenfalls 20% des Vitamin-D-Bedarfs decken.