Jod: Alles was man über Jod wissen sollte.

Was ist Jod?

In der freien Natur kommt das Spurenelement Jod aufgrund seiner geringen Elektronegativität und Größe nur in kationisch gebundener Form vor, etwa als Jodat, Jodid oder organisch gebunden. Jod wird von Menschen in der Regel über die Nahrung, über Wasser oder über Medikamente aufgenommen. Im Körper wird als Jodat vorliegendes Jod über nicht-enzymatische Reaktionen zu Jodid reduziert und im oberen Dünndarm resorbiert. Das Jodid wird dann über sogenannte "Natrium-Jodid-Symporter" im Blut im Organismus verteilt, und lagert sich vorrangig in der Schilddrüse ab.

Wofür braucht der Körper Jod?

Gesunde Erwachsene weisen bei guter Versorgungslage mit Jod schätzungsweise einen Gesamtkörperbestand von 10-20 mg (entspricht etwa 79-158 nmol) auf. Etwa 70 bis 80 % des Spurenelements reichern sich in der Schilddrüse an. Das restliche Jod verteilt sich auf Gehirn (Hypophyse), Galle, Magen, Muskulatur, Speicheldrüsen und verschiedene Teile am Auge, insbesondere das Fettgewebe der Augenhöhle und den Ringmuskel des Auges. Jod ist ein wesentlicher Bestandteil der Hormone der Schilddrüse und somit an ihrem Stoffwechsel maßgeblich beteiligt. Die optimale Aktivität der Schilddrüsenhormone ist für die Aufrechterhaltung einer normalen Schilddrüsenfunktion unabdingbar. Ein Jodmangel kann zur Vergrößerung der Schilddrüse (auch Kropf oder Struma genannt) führen oder eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen. Zu viel Jod führt hingegen zu einer Schilddrüsenüberfunktion, der sogenannten Hyperthyreose.

Wie viel Jod ist gesund?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene und Regionen mit guter Jodversorgung eine Aufnahme von 2 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht. Das entspricht durchschnittlich 150 µg / Tag. Da das Spurenelement in Mitteleuropa nur in geringer Menge von Natur aus im Boden vorkommt, enthalten die hiesigen Trinkwasser und Lebensmittel relativ wenig Jod. In der Schweiz sind die Empfehlungswerte der WHO ausreichend, da die Versorgung mit Jod aufgrund des dortigen Jodsalzprogramms als gut zu bewerten ist. Anders sieht es in Deutschland und Österreich aus, wo eine Jodmangelsituation vorliegt. Folglich wird eine erhöhte Aufnahme empfohlen. Erwachsene Personen in Deutschland und Österreich sollten etwa 180-200 µg / Tag an Jod aufnehmen. Schwangere und Stillende haben grundsätzlich einen erhöhten Bedarf, da Jod für die gesunde Entwicklung des Kindes notwendig ist. Da hierzulande die meisten Lebensmittel geringe Mengen an Jod enthalten, wird es Speisesalzen zugesetzt. Die Aufnahme von Jod kann allerdings durch eine übermäßige Aufnahme von Nitrat (etwa über Mineralwasser, Mangold, Spinat, Radieschen oder Rettich) gehemmt werden, da Nitrat den "Natrium-Jodid-Symporter" beim Jodidtransport stört.

 

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