Was ist H-Vitamin?
Bekannt ist das H-Vitamin auch als Biotin oder Vitamin B7. Der Organismus kann es sowohl selbst mit Hilfe von Bakterien in der Darmwand produzieren als auch über die Nahrung aufnehmen – lediglich die Speicherfähigkeit in Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Nebennieren, Skelettmuskulatur, Lunge und Gehirn ist begrenzt. Die Bezeichnung „H-Vitamin“ ist veraltet, weist aber auf die Bedeutung von Biotin für gesundes Haar, Haut und Nägel hin.
Was bewirkt Biotin?
Das H-Vitamin oder Biotin gilt als Schlüsselenzym oder Co-Enzym und ist als solches an vielen Stoffwechselprozessen mit beteiligt. Wichtige biochemische Vorgänge, die ohne Biotin nicht möglich wären, ist beispielsweise die Verstoffwechselung von Linolensäure zu Omega-3-Fettsäuren oder die Aufrechterhaltung eines konstanten Blutzuckerspiegels, der die Leistungsfähigkeit des Körpers sicherstellt. Ähnlich wie das Spurenelement Zink (mit dem Biotin in einigen Präparaten kombiniert vorkommt) ist Biotin auch für den Zellschutz und die gesunde Zellerneuerung ausschlaggebend.
Enthalten ist das H-Vitamin in einer ganzen Reihe von Nahrungsmitteln. Es ist wasserlöslich, und weil es auch wärmestabil ist, geht es beim Kochen nicht verloren. Leber, Lachs oder Weizenkleie etwa enthalten recht hohe Konzentrationen, ebenso in Hefe, Champignons, Fisch, Spinat, Bananen, Milch oder Tomaten. Normalerweise genügt die Biotinversorgung über die Nahrung. Allerdings kann der Bedarf in einer Schwangerschaft oder unter dem Einfluss bestimmter Medikamente rapide ansteigen. Auch Stress, hartes sportliches Training, Alkoholkonsum, zu einseitige Extremdiäten oder länger anhaltender Durchfall und andere Stoffwechselstörungen können einen Mangelzustand einleiten. Im Regelfall genügen einem gesunden Erwachsenen 0,03 bis 0,06 Milligramm pro Tag. Mangel äußert sich in Haarausfall, sprödem Haar oder brüchigen Nägeln, schuppige Hautareale im Gesicht, Muskelschmerzen, Taubheit in Armen oder Beinen sowie in Abgeschlagenheit und depressiven Verstimmungen.
Biotin – das H-Vitamin als Nahrungsergänzung
Biotin wird häufig als Nahrungsergänzung in Kombination mit dem Spurenelement Zink angeboten. Auch Zink fördert ein gesundes Wachstum von Haaren und Nägeln. Im Handel ist auch Kieselerde (Silicium), angereichert mit Biotin, Zink und Kupfer. Das H-Vitamin für sich oder in der genannten Kombination wird daher häufig als „Schönheitsmittel“ empfohlen und eingenommen, kommt aber allgemein einem gesunden, ausgewogenen Stoffwechsel zugute.